Von der Neugier getrieben, wollten wir anhand eines kleinen Ausfluges testen ob es machbar ist mit dem Elektroauto auf Urlaub zu fahren, und ob bzw. wo die Grenzen sind.
Da wir unser Elektroauto hauptsächlich daheim laden, haben wir nur das werksseitig gelieferte Ladekabel von Kia zum Anschluss an die Schuko-Steckdose. Eine Reiseplanung musste daher alle (doch ziemlich zahlreichen) Typ2 Ladesäulen ausschliessen.
Wir wollten also nur mittels Chademo-Schnellladern zum Ziel unserer Reise. Das Ziel: Der Grossglockner!
Bei der Planung half der Routenplaner von goingelectric.de – hier kann man die gewünschte Entfernung bis zur nächsten Ladestation sowie Anschluss und Ladekarte zum planen verwenden. Ein wirklich hilfreiches Tool!
Schliesslich drängt sich einem die Frage auf: „Ist es möglich den Grossglockner rein elektrisch zu bezwingen?“
Gesagt getan – suchten wir uns also eine Route raus, mit der wir ganz sicher auskommen sollten. Am Weg von Tuulnerbach nach Zell am See planten wir also 3 Stopps ein: Wieselburg, Linz, Salzburg.
Start km: 9740 – Restreichweite 198km
- Stop: Lidl Wieselburg: 9825km
- Stop: Lidl Linz: 9899km – 79 restreichweite
- Stop: Lidl Salzburg:
In Zell am See angekommen, beschlossen wir gleich aufzuladen damit wir am nächsten Tag auf den Grossglockner fahren können.
Die Nacht verbrachten wir am Campingplatz – hier können wir den Campingplatz „Panoramacamp“ empfehlen. Der andere Campingplatz direkt am See sagte uns nicht so zu.
Fahrt zum Grossglockner:
Abfahrt mit 94% von Zell am See – 160km Restreichweite.
Die erste Überraschung war dass wir bei der Mautstation die ja eigentlich erst der Beginn unserer Reise ist bereits nur noch 150km Restreichweite hatten. Und ab nun ging es nur noch Bergauf! 🙂
Mit dem Elektroauto zahlt man übrigens EUR 10,- weniger als die Verbrenner. Man sollte es aber dazusagen da man eventeull nicht sofort als e-Auto erkannt wird!
Beim stetigen Bergauffahren purzelten die Restkilometer nur so dahin – zweifel kamen auf ob wir denn die Kaiser-Franz-Josephs Höhe erreichen würden? Oder doch am Weg dorthin mangels Restreichweite umdrehen müssen?
Als erstes Ziel hatten wir das Alpenhaus, wo wir uns die dortige Ausstellung anssahen, den Spielplatz und die Shoppingmöglichkeiten nutzen und ganz nebenbei mit dem Notladekabel ca 10% nachgeladen haben (von 54% auf 64% – 108km Restreichweite).
Kurzum: Wir erreichten die Pasterze und sahen sogar Österreichs höchste e-Tankstelle, die wir aber mangels Ladekabel nicht nutzen konnten – war aber auch nicht notwendig.
Am höchsten Punkt hatten wir einen km-Stand von 10204km und dann noch eine Restreichweite von 73km – alles gut denn ab hier geht es ja nur noch Bergab.
Am Ende der Großglocknerhochalpenstrasse hatten wir uns durch die Bergabfahrt wieder auf 106km aufgeladen und somit genug Strom zur Heimfahrt in unser Quartier.
Rückfahrt:
- Stop: Nachdem die Schnellladestation in Zell am See von einem geheimen elektro-mercedes blockiert war der auf nachfrage noch ca. 1h strom aus der CSS zog fuhren wir weiter zur Ladestelle neben dem McDonalds in St.Johann im Pongau. Was sich da für die 30min wartezeit anbot ist wohl klar 😉
- Stop: die 95km entfernte Raststation Mondsee: Hier wollte die Smartics Station einfach nicht unsere Maingau Karte akzeptieren – also weiter zum 43km entfernten Lidl in Gmunden. Aufgrund dieses in Erlebnis entschlossen wir uns als nächsten Stopp den nur 61km entfernten Lidl in Ansfelden anzusteuern – dafür aber mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 140km/h.
- Stop: Lidl Ansfelden – als nächsten Stopp wählten wir den Lidl Ybbs an der Donau. Leider mussten wir bei der Ankunft dort feststellen dass diese Station noch gar nicht in Betrieb ist, da die Filiale erst am 6.9.2018 eröffnet – also wieder weiter zum Lidl in Wieselburg.
- Letzte Station Lidl Wieselburg: 10568km – Restreichweite 159km – 84km bis nach hause.
Ankunft mit 42km Restreichweite.
Gesamt legten wir auf dieser Reise eine Strecke von 911km zurück – das kostete uns 0,- an Treibstoff (Strom) da wir ausschliesslich kostenlose Schnelllader verwendeten.
Ein Abenteuer war es auf jeden Fall – etwas entspannter ist die Reise sicher wenn man noch ein Typ2 Ladekabel mithat für den Fall dass eine Ladesäule nicht funktioniert.